Dienstag, 30. April 2024

12tel Blick April 2024

Ich beginne den Post zwar wieder wie gewöhnlich mit dem Foto von meiner Terrasse,
habe meinen zweiten 12tel Blick aber schon vorher aufgenommen...

Auf den Start in den Mai warten auf dem frisch abgeschliffenen & geölten Tisch
zwei Töpfe mit Maiglöckchen, 
ein wundervoll duftender Jasmin,
biedermeierhaft zum Kranz gewunden
&
eine weiß blühende Lewisia cotyledo,
auch unter dem Namen Porzellanröschen zu haben.

 Das kleine Birkenbäumchen im Topf hinter der Bank, 
welches ich mir vor drei Jahren zum 1. Mai gekauft hatte,
habe ich diesmal nicht mit Bändern, 
sondern mit kleinen Leuchtballons in Weiß geschmückt,
in der Hoffnung, 
dass ich morgen Abend den "Wonnemonat" auf der Terrasse begrüßen kann.




Da mag ich es gern etwas stimmungsvoll...

Der große Unterschied zum letzten Monat bei meinem Blick auf die Straßenkreuzung:

Die Gleditschien haben ihr hellgrünes Laubkleid angelegt!
Ansonsten wird vor dem Eingang zur Galeria Kaufhof
ein Loch in der Straße versperrt
und für die Altpapierabholung stehen die blauen Tonnen im Weg
( Mein Standpunkt! 😳 ).

Wenn ich die Medienberichte richtig verstanden habe,
bleibt uns die Galeria- Kaufhof - Filiale, 
die links von meinem Fotoblick angesiedelt ist, erhalten,
während das alte Karstadt-Haus in der Innenstadt geschlossen wird.
Da wird unserem Veedel wohl noch etwas Großstadt-Flair gegönnt...




Ich selbst habe dort gleich mal zwei weiße T-Shirts mit kurzen Ärmeln erstanden
( habe ich doch nur noch ein paar Ausgeleierte, höchstens für die Gartenarbeit Tragbare ).
Vorgenommen habe ich mir, das Angebot im Kaufhaus mehr zu nutzen,
damit es seine Daseinsberechtigung behält.

Abschließend wieder die obligatorischen Übersichten:





Der Post wird wieder mit dem Blog von Eva Fuchs verlinkt,
der ich an dieser Stelle schon einmal
von ❤️
für ihre schöne farbenfrohe Frühlingspost danke!


Sonntag, 28. April 2024

Mein Freund, der Baum: Koreanische Eberesche

Aufgefallen war er mir bis dahin nicht, dieser Baum, der als kleine Allee entlang der Lokomotivstraße in meinem Veedel gepflanzt worden war. Dabei war ich gleichwohl jede Woche zwei Mal in der Nähe zur Physiotherapie. Zu Beginn des letzten Novembers lagen dann diese toll gefärbten Blätter zu meinen Füßen. Jetzt fühlte sich meine Spürnase herausgefordert...


Es hat auch etwas gedauert, bis ich herausgefunden habe, wem ich da begegnet bin, nämlich Bäumen aus der Gattung der Mehlbeeren Sorbus innerhalb der Familie der Rosengewächse bzw. einer Unterordnung der Kernobstgewächse, zu denen auch die Vogelbeere oder Eberesche ( hier vorgestellt ) gehört oder die Echte Mehlbeere ( hier porträtiert ). Doch die wahnsinnige Farbe des Herbstlaubes wollte zu den identifizierten Arten einfach nicht passen...

Also weiter recherchiert! Schließlich wurde ich auf einigen Umwegen auf dieser Seite fündig:
"Samen von Sorbus 'Dodong', botanisch Sorbus commixta 'Dodong', wurden 1976 bei einer Expedition auf einer koreanischen Insel gesammelt. Dodong leitet sich vom Namen des Inselhafens ab. Synonym gibt es die Bezeichnung 'Olympic Flame' – wahrscheinlich deshalb, weil mehrere Exemplare im Olympischen Dorf für die Londoner Spiele im Jahr 2012 gepflanzt wurden. Im Handel ist das Gehölz auch als Mehlbeere 'Dodong' oder Eberesche 'Dodong' zu finden."

Da haben wir sie also, die Koreanische Eberesche Sorbus commixta 'Dodong', ein mittelgroßer Baum von maximal zehn Metern Höhe, der also auf der koreanischen Insel Ulleungdo, Heimat der endemischen Art Sorbus ulleungensisvor sich hinwuchs und vermutlich ein Hybrid des Sorbus commixta ist, der sich allerdings morphologisch von jenem Artgenossen unterscheidet. Eine schwedisch-dänische Botanikergruppe hat die von ihr gefundenen Samen dann an der Universität für Agrarwissenschaften in Alnarp in Schonen/Südschweden ausgesät.

Frühling - Herbst


Diese Eberesche hat einen relativ kurzen Stamm bzw. fächert sich schon in ziemlicher Bodennähe in mehrere Stämme auf. Der Baum wächst recht moderat in die Höhe. Bei uns im Handel sind vor allem Exemplare erhältlich, die schon als Hochstamm gezogen worden sind. Eine weitere Verwendungsmöglichkeit von Sorbus 'Dodong' ist die als Heckenpflanze. 

Die Krone ist anfangs schmal - vasenförmig, denn die Zweige wachsen kegelförmig  in die Höhe, so dass die Krone zunächst eiförmig erscheint. Erst mit zunehmendem Alter gewinnt sie an Breite und erreicht einen Kronendurchmesser von drei bis vier Metern. Die Krone bleibt licht, was eine Unterpflanzung gut möglich macht. 



Die junge Rinde des Baumes ist braun, die ältere gräulich gefärbt und in jeder Altersphase relativ glatt. Die Wurzel dieser Ebereschenart wächst bei entsprechend gutem Boden herzförmig, bei geringer Substrattiefe  breitet sie sich eher flach aus.

Die Blätter bestehen aus fünfzehn Fiederblättern von fünf Zentimetern Länge, wobei jede Fieder paarig besetzt ist mit gesägten lanzettlichen Blättern mit einer markanten Spitze. Den Sommer über sind die Blätter glänzend grün und nehmen dann im Herbst ihre spektakuläre Färbung an, von Orangerot über Rot bis zur Purpurfarbe.



Nach dem Blattaustrieb zeigen sich im Mai/Juni die weißen Blüten von Sorbus commixta ‘Dodong’ in Dolden - für Schmetterlinge und andere Insekten ein geschätztes Nahrungsangebot. Die Früchte hingegen - orangerot und rundlich bis birnenförmig - werden häufig von Vögeln verzehrt. Sie hängen bis weit in den Winter hinein an den Bäumen. Durch die Kälte werden Stoffe, welche die Früchte bitter machen, umgewandelt. Für den Menschen sind sie aber nicht genießbar. 

Vermehrt wird diese besondere Sorte über Veredlung, nicht durch Samen, um die besonderen Eigenschaften zu erhalten.



Weshalb der kleine Baum wohl auch in dieser innerstädtischen Siedlung in meinem Veedel als kleine Allee angepflanzt worden ist, ist wohl seine Fähigkeit, im Sommer Trockenheit zu ertragen sowie Bepflasterung im Wurzelbereich. Frosthärte ( Klimazone 4 ) und Resistenz gegen Wind sind weitere Pluspunkte unter den Bedingungen der Klimaverschärfung. Bevorzugt wird zwar ein nährstoffreicher, durchlässiger Boden, aber da ist der kleine Baum recht tolerant. Nur zu kalkhaltig sollte das Erdreich nicht sein. 

Was man allerdings bedenken sollte, wenn man ihn im Garten pflanzen will: Vorher sollen an der Stelle keine anderen Pflanzen der Familie der Rosengewächse Rosaceae gewachsen sein. Dann kommt es zu Wuchsproblemen. Anders als bei den anderen Rosengewächsen ist die Koreanische Eberesche allerdings resistent gegenüber Feuerbrand.



Eine weitere Eberesche mit einer tollen roten Herbstfärbung ist die Herbsteberesche Sorbus aucuparia 'Autumn Spire', die gelbe Früchte ausbildet, die im Gegensatz zu denen der Koreanischen Eberesche zu Marmelade und Gelee verkocht werden können. Bei 'Autumn Spire' handelt es sich um eine schmale und aufrecht säulenartig & rasch wachsende Eberesche. Sie erzielt eine Höhe von bis zu fünf Metern und wird nur bis zu 1,5 Meter breit. Sie ist ansonsten Sorbus aucuparia 'Ulong' ähnlich, was die Herbstlaub-, aber nicht die Fruchtfarbe betrifft. Letztgenannte Eberesche wird auch größer in der Höhe und der Ausbreitung der Krone.

Die Gattung der Mehlbeeren, heimisch auf der ganzen nördlichen Erdhalbkugel, weist eine große Vielfalt auf. Das habe ich inzwischen gelernt.

Und nun ist es wieder an euch, liebe Baumfreund*innen! Zeigt & verlinkt hier, welch großartigen Bäumen ihr wieder im Monat Mai begegnet seid! Das Linktool steht bis zum 25. Mai bereit.



You are invited to the Inlinkz link party!

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Samstag, 27. April 2024

Meine 17. Kalenderwoche 2024

"the heart is a smaller cousin of the sun"
Joy Harjo. Dichterin, Angehörige des Muskogee-Volkes (Creek Nation)

"Was hinter uns liegt
 und was vor uns liegt, 
sind Kleinigkeiten im Vergleich zu dem, 
was in uns liegt."
Ralph Waldo Emerson, Philosoph & Schriftsteller

"Life damages us, every one. 
But now, I am also learning this: 
We can be mended. 
We mend each other."
Veronica Roth, Schriftstellerin

"I like living.
 I have sometimes been wildly, 
despairingly, acutely miserable, 
racked with sorrow; 
but through it all I still know quite certainly
 that just to be alive is a grand thing."
Agatha Christie, Schriftstellerin



Eine Regenpause am frühen Samstagnachmittag ließ mich zum Einkaufen stürmen. So ein Feedback wie im Fenster unterwegs kann frau immer gebrauchen 🤣.


"Was soll das schlechte Leben nützen", hätte mein Mann selig angesichts der widrigen Wetterumstände gesagt und sich dann wenigstens kulinarisch was gegönnt. Hab ich mir zu eigen gemacht, diese Maxime, und mir beim Obst- & Gemüsestand Erdbeeren ( aus der Region! ) geholt und frische Minze für einen ebensolchen Tee ( ein Hauch Marokko im frisch temperierten Norden hilft auch immer ).


Am Sonntagmorgen hab ich mich mit besonderen Frühstücksleckereien ( Rezept von hier ) verwöhnt: Mmmh! So frühstücke auch ich gerne. Schließlich schien mir die Wetterlage dann, auch mit Blick auf die Wetter-App, so stabil, dass ich mich zum Friedhof aufmachen mochte.




Doch kaum war ich dort und hatte auf dem Grab zwei Blüten der Strauchpäonie platziert, die mein Mann sich seinerzeit in der Gärtnerei ausgesucht hatte ( und dann bis in den Herbst gewartet hat, bis sie zu uns in den Garten umgepflanzt werden konnte ), als die ersten Hagelgraupel niedergingen.

Ich flüchtete mich zunächst in den Pavillon des Bestattungsgartens...


... entschied aber dann, als es immer wieder zu schauern anfing, per Taxi den Rückzug anzutreten.




Den üppigen Gänseblümchenbewuchs rund um die Urnengräber musste ich aber noch fotografieren, so zauberhaft! Diese kleinen Freudenbringer bedecken in diesem Frühjahr viele Wiesen, dass es aussieht, als hätte es geschneit.

Am frühen Abend dann ein schmackhaftes Spargelrezept von hier. Im Augenblick macht es mir wieder Spaß, gut für mich zu sorgen...

In diesem Frühjahr mit seinen vielen Regentagen tun mir auch solche Sonnenreflexe unbedingt gut, auch wenn das Thermometer nur 12°C am Nachmittag zeigt. Immerhin habe ich so die Steuererklärung fürs letzte Jahr geschafft und letzten Endes auch die Auffrischung meiner Teakholzmöbel auf der Terrasse komplettiert.

Nach der Physiotherapie und ausgiebigen Botengängen im Veedel..., 


... bin ich mal wieder im Bürgerzentrum eingekehrt. Es reicht mir einfach nicht, dem "Potpourri" immer nur Herzchen bei Instagram zu geben. So eine leibhaftige Limettentarte ist einfach köstlicher.

Da ist grade das Blattgrün in allen Schattierungen komplett, wird frau schon wieder an Weihnachten erinnert! Klar, dass ich dieses Ereignis im Hinterkopf habe, denn die Familienmitglieder, die mit dem Clown bekannt sind, wollen sich von ihm verabschieden. Da simmer dabei, dat is prima! 

Grün herrscht auch bei meinem Essen vor wie bei diesen Tagliatelle mit einer Sahnsoße mit Spargel, Dicken Bohnen, Erbsen, Staudensellerie, Frühlingszwiebeln und ordentlich Grana Padano, das schon lange in meinem Repertoire ist, aber jedes Frühjahr aufs Neue begeistert.

Begeistert bin ich auch vom üppigen Taubnesselbewuchs auf allen offenen Flächen. In diesem Jahr ist das richtig auffällig.


Am Freitag tatsächlich mal kein Regen und endlich ist der Wintergarten und alle Fenster geputzt. Das letzte Mal war vor genau einem Jahr...


Was an all diesen Geheimdienst-Skandalen so unglaublich langweilig und vorhersehbar ist, sind die ewig gleichen Akteure. Auf der einen Seite immer irgendwelche Bedienstete im Sicherheitsapparat des Zielstaates und inzwischen immer mehr Zuarbeiter & Protagonisten einer Partei, die vorgibt, die "Heimat schützen" zu wollen und das mit der Unterstützung von Geheimdiensten totalitärer Staaten am besten umsetzen zu können glaubt. Für wie blöd halten die einen eigentlich? Oder geht es ihnen um nichts anderes, als dass es bei uns nicht mehr so grauenhaft demokratisch bleibt? Heimatschutz durch Begünstigung von Militär-, Unterdrückungs- und Gewaltregimen von China bis Russland? Ausgerechnet solche, für die "die Erklärung der Menschenrechte so etwas wie Toilettenpapier ist, Rechte des Individuums Teufelszeug und Menschen-in-Lager-sperren ein schönes Hobby für den Feierabend", wie der Glossenhauer Severin Groebner es so launig formuliert. Aber mit denen hat man halt mehr gemeinsam als mit der Mehrheit der heimischen Bevölkerung und deren Vorstellungen davon, wie sie in einer Gesellschaft leben wollen.

Groebner meint: "Warum können Zielpersonen und Auftraggeber nicht einmal ein bißchen abwechseln?" Also so "nepalesische Nachrichtendienste", die "den Schiffsbau in norddeutschen Werften" ausspionieren. Oder "südeuropäische Bäckerei-Innungen", "die herausfinden sollen, wie man Brot bäckt, das nicht nach zwei Tagen steinhart und trocken ist"... Das wäre doch mal unterhaltsamer, als das, was wir inzwischen seit Jahr und Tag geboten bekommen. Die Tatsache ist immer noch nicht in genug Gehirne eingesickert, wie und an wen wir verkauft werden sollen von der Alternative für Russland. Ich hab's ja schon letzte Woche in Zitaten anklingen lassen. Der „Spiegel“ weiß da noch mehr…

Ich setz mich jetzt aber mal an Andreas Kaffeetisch, um weniger ernsthafte Probleme zu wälzen und mir den Kopf zu zerbrechen über die Ungereimtheiten in der Weltanschauung von blaunen Parteigenossen & ihren Wählern. Bei Wolfgang & Loretta schau ich auch vorbei, bei der Zitronenfalterin sowieso und leiste dann noch meinen Beitrag bei Heidrun zum Mosaic Monday. Lasst euch nicht für dumm verkaufen!